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Exil für Ratsiraka

Madagaskars Expräsident will in Paris „Gastfreundschaft genießen“. Seine Anhänger zu Hause geben auf

PARIS/TOAMASINA afp/taz ■ Der ehemalige Präsident von Madagaskar, Didier Ratsiraka, will zunächst in Frankreich bleiben. „Ich werde die französische Gastfreundschaft genießen, weil ich im Moment in meinem Land unerwünscht bin“, sagte er am Sonntagabend nach seiner Ankunft in Paris. Das französische Außenministerium sagte, Ratsiraka sei im Besitz eines bis Oktober gültigen Visums.

Ratsiraka hatte im Dezember 2001 die Präsidentschaftswahlen in Madagaskar verloren, erkannte aber nicht an, dass sein siegreicher Gegenkandidat Marc Ravalomanana die absolute Mehrheit erzielt hatte. Er bildete eine Gegenregierung in der Küstenstadt Toamasina und ließ mehrere Provinzgouverneure die Sezession ausrufen. Die Truppen der neuen Regierung haben aber alle diese Provinzen inzwischen unter Kontrolle gebracht. Vergangene Woche hatte als letztes Geldgeberland Frankreich Ravalomanana als Präsidenten anerkannt. Daraufhin floh Ratsiraka zusammen mit Familie und Mitarbeitern. Gestern rückten die ersten Einheiten der Regierungsarmee in Toamasina ein. Die verbliebenen Ratsiraka-treuen Truppen hissten auf dem Flughafen die weiße Flagge und erklärten der neuen Regierung ihre Loyalität. D. J.

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