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Ratzingers geschickter Schachzug

betr.: „Ein schwarzer Papst: ein schönes Zeichen“ (Kommentar) taz vom 3. 4. 02

Welch geschickter Schachzug von Kardinal Ratzinger. Ein schwarzer Papst ist denkbar und alle, die Anfragen haben, werden gleich des Rassismus verdächtigt.

Keiner hätte etwas gegen einen Papst aus Afrika oder Südamerika, wenn er denn notwendige Innovationen in der Kirche veranlassen würde. Aber so etwas hat Ratzinger nicht im Sinn und er würde sich auch mit all seinen Mitteln gegen einen Mann aus der Dritten Welt wehren, der auch für ein Denken, das durch die Moderne gegangen ist, offen ist. Mit dem Hinweis auf die afrikanische Kirche wehrt sich Ratzinger gegen Neuerungen, die für die europäische Kirche selbstverständlich geworden ist, zum Beispiel die Rolle der Frau in der Kirche. Ich habe auch hier in Deutschland schon manche Predigt eines schwarzen Priesters gehört, bei der ich fragen musste, ob die Theologie des 2. Vatikanischen Konzils auch schon überall rezipiert wurde. Und was die Hoffnung von Philip Gessler auf einen Papst aus Südamerika angeht, der sich der Befreiungstheologie verbunden fühlt: da gibt es keine Kandidaten mehr. Die Befreiungstheologen wurden durch Männer des Opus Dei ersetzt. Und daran war Kardinal Ratzinger bestimmt nicht unbeteiligt. NORBERT BAUER, Köln

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