: Ferien vorerst ohne Seeblick
Sturmnachwehen: Zeltlager auf Schwanenwerder bleibt wegen Aufräumarbeiten geschlossen. Langfristig wird ein Ausweichgelände in Brandenburg gesucht
Ob der Zeltplatz auf Schwanenwerder noch in diesem Jahr wieder eröffnet wird, bleibt unklar. Beim Orkan am vergangenen Mittwoch waren dort zwei Jugendliche von umstürzenden Bäumen erschlagen worden. Innensenator Ehrhard Körting (SPD) hatte daraufhin die Frage aufgeworfen, ob die Insel mit nur einer Zufahrtsstraße zum Festland ein geeigneter Standort für das Zeltlager sei. Daraus abzuleiten, dass Körting sich für eine Schließung der Anlage ausgesprochen habe, sei jedoch falsch, betonte gestern seine Sprecherin. Über den Zeltplatz entscheide allein der Bezirk, dem das Grundstück gehöre. Der Bildungsstadtrat von Steglitz-Zehlendorf, Erik Schrader (FDP), dementierte gestern, dass der Platz aufgrund des Unwetters für immer geschlossen werden soll. Der Bezirk spiele zwar mit dem Gedanken, dass Filetgrundstück zu verkaufen, die Debatte dauere aber schon Jahre. „Die Pläne haben nichts mit dem Sturm zu tun und werden durch diesen auch nicht beschleunigt“, so Schrader.
Voraussetzung für einen Verkauf sei vielmehr, dass in Brandenburg ein geeignetes Ersatzgrundstück gefunden werden müsse. Wann der Platz wieder aufmacht, hängt laut Schrader vom Fortgang der Aufräumarbeiten ab. Auf dem Gelände türmen sich umgestürzte Bäume, bei einigen Häusern sind die Dächer zerschlagen. Die Beseitigung der Schäden könne noch Wochen dauern, so Schrader. Grünflächenamt und ehrenamtliche Helfer könnten das alleine nicht leisten. „Wir brauchen dafür zum Teil schweres Räumgerät von Fremdfirmen.“
Auf dem Zeltplatz verbringen Kinder- und Jugendgruppen, deren Eltern keine Reise finanzieren können, Teile ihrer Ferien. Eine aus 90 Kindern bestehende Gruppe, die in dieser Woche auf Schwanenwerder kampieren sollte, wurde ersatzweise in Düppel untergebracht. Für die Schulklassen, die Schwanenwerder für den September gebucht haben, könnte es vielleicht noch Ferien mit Seeblick geben. PLU
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