unterm strich:
Die Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf schreibt erstmals einen Essay-Preis aus. Thema für die erste Preisvergabe ist „Heines schöner Islam“. Wenn das nicht verheißungsvoll klingt. Heine beschäftigte sich nämlich durchaus ernsthaft mit dem Islam, auch wenn sein Ausgangspunkt die Orientfaszination seiner Zeit, also eine Mode, war. Vor diesem Hintergrund, so will es die literarische Gesellschaft, soll ein Essay entstehen, der sich literarisch oder wissenschaftlich mit dem Erbe des Orients in der westlichen Kultur und den westlichen Vorstellungen vom Islam befasst.
Anständigerweise gibt es auch noch 10.000 Euro, wenn man als Sieger oder Siegerin aus dem Schöner-Islam-Contest hervorgeht. Der Preis soll erstmals am 13. Dezember nächsten Jahres vergeben werden, das ist Heines Geburtstag. Einsendeschluss für das Manuskript von maximal 30 Seiten ist der 31. März 2003. Die Heine-Gesellschaft, die eine regelmäßige Vergabe des Essays-Preises zu wechselnden Themen plant, wurde 1956 in Düsseldorf gegründet und hat etwa 1.300 Mitglieder. Sie unterstützt die Heine-Forschung und bemüht sich nach eigenen Angaben, Heines „kritisches Denken und humane Grundhaltung“ in die Diskussion um aktuelle Konflikte einzubringen. Die undotierte Ehrengabe der Gesellschaft ging unter anderem auch an Martin Walser und Marcel Reich-Ranicki. Tja, der Literaturbetrieb.
Schöner Islam? Der international renommierte ägyptische Autor Sonallah Ibrahim hat seine Teilnahme am Zweiten Internationalen Literaturfestival in Berlin zurückgezogen. Er begründete dies damit, dass das Festival finanziell von der israelischen und der US-amerikanischen Botschaft in Berlin unterstützt wird.
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