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Klinik abzugeben

Senat will Landesanteil am Unfallkrankenhaus Marzahn den Berufsgenossenschaften verkaufen. CDU: Voreilig

Der Senat will sich aus dem Unfall-Krankenhaus (ukb) in Marzahn komplett zurückziehen. Die Landesanteile von 50 Prozent an der modernsten Unfallklinik Europas sollen an die Berufsgenossenschaften als Träger veräußert werden, bestätigte die Sprecherin der Senatsgesundheitsverwaltung, Roswitha Steinbrenner. Ein Termin für die offizielle Entscheidung des Senats sei noch offen. Nach Informationen der SFB-Abendschau soll ein Grundsatzbeschluss bereits am Dienstag nächster Woche fallen.

Der Wunsch zum Verkauf wurde nach Angaben der Sprecherin von den Berufsgenossenschaften geäußert, die schon die anderen 50 Prozent besitzen und das Haus gern in einer Hand haben wollten. Bisher habe es erste Gespräche gegeben. Ein Verkauf der Klinik würde dem Land Berlin zusätzliche Einnahmen bringen. Über die Höhe des erwarteten Erlöses wollte sich die Sprecherin aber nicht äußern.

Die CDU hält die Verkaufspläne des Senats für noch nicht ausgereift. „Ich warne vor einem Schnellschuss“, sagte der CDU-Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Hauptausschusses, Gregor Hoffmann. Er habe Sorge, dass der notwendige Kaufpreis von etwa 50 Millionen Euro nicht erzielt werden könne.

Die 1997 eröffnete Klinik betreut schwer verletzte Unfall- und Verbrennungsopfer aus allen Teilen Deutschlands von der Erstversorgung bis zur Rehabilitation. Von einem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach können die Patienten direkt in die Rettungsstelle transportiert werden. Kürzlich waren dort Opfer des Terroranschlags auf der tunesischen Insel Djerba behandelt worden. Mit 19 Fachabteilungen stellt das Haus zugleich die stationäre Versorgung in Marzahn-Hellersdorf und Hohenschönhausen sicher. Die Baukosten von 238 Millionen Euro wurden zu 60 Prozent vom Land und zu 40 Prozent vom Träger aufgebracht. DDP/DPA/TAZ

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