kir royal an der spree
: Prosecco statt Champagner

Ja da schau her! In Berlin will der Dietl-Helmut ein paar neue Folgen von seinem „Kir Royal“ drehen. Sagt er wenigstens. Der Kroetz-Xaver und der Hildebrandt-Dieter sollen auch mitspielen. Mei, das wird pfundig. Schon allein wenn der Schimmerlos sich dann irgendwo einen Kir Royal bestellt: Erstens versteht ihn keiner, und zweitens: Wer weiß denn überhaupt noch, was ein Kir Royal ist? Nämlich ein Glaserl Johannisbeerlikör, mit Champagner aufgegossen.

Kommentar von JÖRN KABISCH

In München weiß man natürlich schon noch, was für ein bappsüßes Gemisch das ist. Daher könnte der Versuch, einen Kir Royal zu bestellen, zur Folge haben, dass der Kellner den Gast für den restlichen Abend keines Blickes mehr würdigt. Unter uns: Ein Bellini – Prosecco mit einem bisserl Pfirsichmark – ist unverdächtiger. Weit unten im Süden liegt eben noch immer die Hauptstadt der Herzerl.

Aber vielleicht ist die Berliner Schickeria inzwischen wenigstens so weit wie die Münchner vor zwanzig Jahren. Logisch: Die Zug’reisten von der Isar kolonialisieren die Bussi-Szene an der Spree schon seit Jahren mächtig: Der Käfer-Michael serviert seinen Kaviar auf dem Reichstagsdach, der Coiffeur Meir konkurriert mit dem Kollegen Waltz, und die Wedekind-Beate und den Graeter-Michael – die zwei größten Müncher Exklatschreporter – sieht man auch ständig am Ku’damm. Die Wedekind hat heutzutage ihre Finger in fast jedem Event drinnen. Die Bambi-Verleihung hat sie auch organisiert.

Der Erfolg kann sich sehen lassen. Nicht nur dass, wer zum Partymeister will, am Roten Rathaus klingeln muss. Die Einheimischen sind ja auch nur ein Schatten ihrer selbst. Wie hießen die gleich noch? Ach ja, Eden und Juhnke. Also, auf geht’s, Helmut!

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