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Wirtschaft lehnt Hartz ab

BERLIN taz ■ Die Wirtschaft lehnt die meisten der bisher geplanten Arbeitsmarktreformen der Hartz-Kommission ab. So kritisierte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt gestern in Berlin, dass man das Arbeitslosengeld für Ältere nun doch nicht auf 12 Monate begrenzen will. Genauso wenig erfreut sind die Unternehmer, dass die Arbeitslosenhilfe unbefristet bleiben soll. Ursprünglich war geplant, sie nach 12 Monaten auslaufen zu lassen. Stattdessen schlug Hundt vor, die Sozialhilfe für Erwerbsfähige neu zu gestalten. Wer arbeiten kann, aber keinen Job annimmt, erhält weniger Leistungen als bisher. Wer jedoch eine niedrig entlohnte Arbeit akzeptiert, soll künftig mehr ergänzende Sozialhilfe bekommen. Den gleichen Vorschlag hatte der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums vergangene Woche unterbreitet. Etwas vage blieb Hundt, wo die arbeitswilligen Sozialhilfeempfänger jobben könnten. Einerseits hoffte er auf „haushaltsnahe Dienstleistungen“, andererseits warnte er selbst vor Euphorie: Auch eine gelungene Reform der Arbeitslosenversicherung würde kaum neue Jobs schaffen. U. H.

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