unterm strich
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Gestern wurde das Programm der 59. Filmbiennale von Venedig, der Mostra Internazionale D’Arte Cinematografica, bekannt gegeben. Nachdem Alberto Barbera, der langjährige Direktor der Filmbiennale, im Februar dieses Jahres seinen Rücktritt eingereicht hatte (unter anderem wegen Pressionen seitens der Berlusconi-Regierung), wurde überraschend der ehemalige Berlinale-Leiter Moritz de Hadeln zum Direktor erkoren. Gemeinsam mit Franco Bernarbé, dem im vergangenen Dezember berufenen Präsidenten der Biennale, trat er gestern in Rom vor die Presse. Im Wettbewerb der am 29. August beginnenden Festspiele, über den eine Jury unter dem Vorsitz der chinesischen Schauspielerin Gong Li urteilen wird, sind unter anderem vertreten: Stephen Frears’ „Dirty Pretty Things“, Takeshi Kitanos „Dolls“, Sam Mendes „Road to Perdition“, Patrice Lecontes „L’homme du train“, Tonie Marshalls „Au plus près du paradis“ und Julie Taymors Biopic „Frida“ mit Salma Hayek in der Rolle der Frida Kahlo. Anders als in Cannes sind unter den 21 Wettbewerbsbeiträgen zwei deutsche Produktionen vertreten: Doris Dörries neues Beziehungsgeplänkel „Nackt“ und Winfried Bonengels „Führer Ex“. Außerdem sind zwei mit deutscher Beteiligung entstandene Koproduktionen eingeladen: Serge Bodrovs „Bears Kiss“ und „Julie Walking Home“ von Agnieszka Holland. Außer Konkurrenz laufen auch John Malkovichs Regiedebüt „The Dancer Upstairs“ und ein Gemeinschaftswerk verschiedener Regisseure (Youssef Chahine, Amos Gitaï, Mira Nair u. a.) zum 11. September: „11’09’01, September 11“.

Streik in den USA! Von Kulturarbeitern dazu! Das New Yorker Sommerfestival „Mostly Mozart“ ist in diesem Jahr durch einen Streik des Orchesters erheblich reduziert. Das Lincoln Center of Performing Arts strich am Montagabend die 20 Konzerte mit dem Mostly Mozart Orchestra, nachdem dieses beschlossen hatte, weder zu proben noch aufzutreten.

Das vierwöchige Mozartfest zählte in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 60.000 Besucher. Übrig bleiben jetzt nur noch zehn Veranstaltungen, für die das Orchester nicht eingeteilt war. Mit ihrem Streik lehnen sich die Musiker gegen eine neue Vertragsklausel auf, die die feste Bindung langjähriger Orchestermitglieder an das Lincoln Center löst.

Und ab 8. August unbedingt kaufen: Die 10-Euro-Sondermünze der Berliner Museumsinsel. Spekulativ eher uninteressant, beträgt die Auflage stolze 2,28 Millionen, dient aber einem guten Zweck, der Restauration der Museen nämlich. Das Geld soll die entfallenen Beiträge Berlins kompensieren.