: vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Es ist wieder mal ein Rock ‚n‚ Roll-Freitag, und da muss doch was passieren! So schaut man sich ein wenig um. Wartet. Und geht dann halt doch ins Kino. Schon wegen der Musik. Schon wegen dem Rock ‚n‚ Roll, der anderswo gar nicht Rock ‚n‚ Roll heißt. Selbst anders klingen tut er. Mehr mit Trompeten statt Gitarren, aber auch das treibt die Sache nach vorn. Es schreit und schwitzt. Manchmal sind das sogar Tränen, herausgeschwemmt von der schieren Schönheit – the feeling is there, body and soul. Rock, rock, rock and roll. Wusste Chuck Berrry. Das gilt auch für die Trubači-Musik, mit denen die Filme von Emir Kusturica – derzeit wieder im Filmkunsthaus Babylon zu sehen – befeuert werden. Zuerst stammte die von Goran Bregovic (der mal einer mächtig erfolgreichen Rockband in Bosnien, Bijelo Dugme, vorstand). Später machte das No Smoking Orchestra die Arbeit. Mitreißend ist die Musik immer, und mehr ans Herzen gehend wie bei „Time of the Gypsies“ kann Musik im Kino kaum mehr sein. So was hört man immer gern. Weswegen es auch der Liedermacherschule nie an Nachwuchs fehlen wird. Wenn man Songwriter dazu sagt, klingt‚s vielleicht einen Takt flotter, und Sascha Steinfurth, der zuletzt bei Come spielte und demnächst mit einem Teil der Kings of Convenience unterwegs sein wird, macht‚s im Stil vom Big Star und Teenage Fanclub, am Montagabend im Spreewald Mitte. Am Dienstag 22 Pistepirkko im Loft (20.30 Uhr). Finnen. Verschroben. Kauzig. Träge. Schlaff. Mit der Beatbox im Kartoffelsack Blues. So was wie Beck mit dem Herzen am rechten Fleck. Und Melodien, meine Herren. Melodien! Melancholisch. Himmelhochjauchzend. Große Sehnsuchtsmusik. Das aber ist die Geschichte von Rock ‚n‚ Roll.
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