: Immer diese Weißmalerei
Beim 8. internationalen Straßenzirkus „La Strada“ in den Wallanlagen zeigen Künstler aus aller Welt in über 100 Vorstellungen Skurriles und Akrobatisches
Das tolle am Norden sei, dass, wenn es regnet, die Leute trotzdem stehen bleiben. Und nicht, wie daheim in Italien, die Straßen sofort verweist sind. Recht hat der Mann vom Teatro Due Mondi. Donnerstagabend fiel seine Premiere für La Strada nämlich größtenteils ins Wasser. Verschwunden sind die regenbewährten Bremer dennoch nicht.
Immerhin lockten zwei stelzenbewährte Gestalten, bunte Kostüme, Trommler und viel Musik, mit denen das Teatro Due Mondi durch die Wallanlagen zog. Und weniger mit Worten als mit Bewegung die Geschichte von Erendira nacherzählte.
Geradezu staubtrocken war dagegen die zweite La Strada-Eröffnung: Die British Events Theatre Company verulkte die tradionsreichen Archäologen mit ihren spektakulären Ausbuddelungen in den Wallanlagen.
Und damit geht es munter weiter: Noch bis Sonntag ist das Gebiet um die Kunsthalle bevölkert mit „La Strada“-Künstlern aus aller Welt. Auch über die Schlachte und durch die Böttcherstraße wandeln heute Akrobaten, Pantomimen oder die seltene Spezies der Comedy-Kellner.
Angenehm schizophren kommt das Ein-Mann-Duo „Puppets etc“ am Sonntagnachmittag in den Wallanlagen daher: Der kleine Maler François Blanc sitzt beim großen Puppenspieler Steven Groenen auf dem Knie – und malt Porträts.
Als ob es nicht sonderbar genug sei, dass eine Puppe so was überhaupt kann, beherrscht François eine extravagante Technik: Er malt weiß auf weiß. Die anderen Künstler legen ab drei Uhr nachmittags los, die Krönung des Tages ist an beiden Abenden „La Gala“ im Zirkuszelt. Parallel zum Straßenzirkus steigt am Wochenende das „FEST“, die Neuauflage des Viertelfests mit Musik auf drei Bühnen. taz
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