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Windmuscheln

In der Nordsee könnten künftig in Hängematten zwischen Windanlagen Muscheln gezüchtet werden

Nordfrieslands Muschelfischer wollen künftig Muscheln in Offshore-Windparks züchten. Eine wissenschaftliche Prüfung dieser Idee kündigte der Vorsitzende der Erzeugermeinschaft, Peter Ewaldsen, gestern an. Vorbild seien Hängekulturen zur Muschelzucht in Spanien, so Ewaldsen. Jetzt solle erforscht werden, ob „Synergie-Effekte“ mit Windanlagen möglich seien. Dazu müssten die Muscheln in Netzen gezüchtet werden, die zwischen den Windmühlen im Meer hängen.

Ewaldsen hat bereits Kontakte zu den Planern des vor Sylt geplanten Offshore-Windparks Butendieck geknüpft. Dieser soll in einigen Jahren etwa 30 Kilometer vor der Insel in der Nordsee erbaut werden (taz berichtete gestern). Ab dem nächsten Jahr sollen von einer Forschungsplattform aus die Auswirkungen der Windkraftanlagen unter anderem auf die Meeresumwelt, auf Vögel und die Schifffahrt untersucht werden. Ewaldsen will nun „dafür sorgen, dass Meeresbiologen dabei auch die Muschelfischerei berücksichtigen“.

Die schleswig-holsteinischen Muschelfischer könnten so die Flächenverluste ausgleichen, die sie im Nationalpark Wattenmeer hinnehmen mussten. Zu dessen Schutz hat die rot-grüne Landesregierung die Kulturflächen sukzessive von ehemals 3200 auf 2000 Hektar beschränkt. LNO

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