: Ohne Geld-zurück-Garantie
Im wirtschaftlich gebeutelten Uruguay wollen die Sparer ihr Geld zurück. Nachdem die USA dem südamerikanischen Land einen Sofortkredit über 1,5 Milliarden Dollar gewährten, durften gestern zwar alle Banken wieder öffnen. Doch nun sind die Konten gesperrt. So werden 2,2 Milliarden Dollar eingefroren, um die anhaltende Kapitalflucht zu stoppen. Der uruguayische Peso hatte seit Jahresanfang die Hälfte seines Werts verloren. Als sich in den letzten Wochen die Finanzkrise in Argentinien zuspitzte, wurde Uruguay mitgerissen. Der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank bestätigten bereits, ihre Kredite für 2002 und 2003 von schon zugesagten 3 Milliarden auf 3,8 Milliarden Euro aufstocken zu wollen. Bis die allerdings gewährt werden, vergehen noch einige Tage. Die wird Uruguay nun mit dem 1,5-Milliarden-Kredit überbrücken, den US-Finanzminister Paul O’Neill am Sonntag in Brasilien angekündigt hatte. Er begründete die kurzfristige Finanzhilfe mit der „soliden Wirtschaftspolitik“ der uruguayischen Regierung, die „dem Prinzip der freien Marktwirtschaft“ folge. Es ist das erste Darlehen dieser Art, seit George W. Bushs regiert. Kredite hatten zuletzt 1994 Mexiko und 1998 Brasilien erhalten – aus dem Fonds zur Wechselkursstabilisierung. O’Neill reist derzeit durch Südamerika und wird heute in Uruguay erwartet.FOTO: REUTERS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen