Obdach in Sicht

Tagesstätte für Obdachlose in Eimsbüttel wird wahrscheinlich in Neubau der Diakonie-Klinik integriert

Für die Obdachlosenstätte (TAS) an der Bundesstraße in Eimsbüttel zeichnet sich eine Lösung ab: Sollte das TAS-Gebäude dem Neubau des Diakonie-Klinikums weichen müssen (taz hamburg berichtete), wird die Tagesaufenthaltsstätte wahrscheinlich in das Krankenhaus integriert. Auf diese Möglichkeit haben sich alle Beteiligten bei einem Gespräch mit Gesundheitssentaor Peter Rehaag (Schill-Partei) verständigt.

Der Diakonie, die auch die TAS betreibt, ist es wichtig, deren Standort in Eimsbüttel zu erhalten, denn der sei unter den Obdachlosen bekannt. Um die 160 Menschen würden täglich das Angebot nutzen: Verpflegung, Duschen, medizinische und sozialpädagogische Beratung. Auch bei den AnwohnerInnen rund um die Bundesstraße sei die Tagesstätte akzeptiert, berichtet Diakonie-Vorstandsmitglied Ingo Habenicht.

Dennoch muss das Gebäude, das die TAS seit 34 Jahren nutzt, wahrscheinlich abgerissen werden: Wenn die Krankenhäuser Elim, Jerusalem, Bethanien und Alten Eichen auf dem Grundstück Ecke Bundesstraße /Hohe Weide zu einem 500 Betten-Haus zusammengelegt werden, bleibt für das denkmalschutzwürdige Haus kein Platz.

Die TAS deshalb in den Klinik-Neubau zu integrieren, bietet laut Habenicht auch Vorteile für die Obdachlosen: Insbesondere könne deren medizinische Versorgung dadurch verbessert werden. Der Nachteil ist allerdings, dass die Kosten für die TAS erherblich ansteigen werden. Da deren jetziger Mietvertrag bereits 34 Jahre alt ist, zahlt die Diakonie nur eine Miete von rund 300 Euro pro Jahr an den Eigentümer, die Stadt.

Im Neubau würden die erforderlichen rund 700 Quadratmeter zweifellos mehr kosten. Wer das bezahlt, ist eine der offenen Fragen, über welche die Diakonie in Kürze mit den Behörden verhandeln wird. ELKE SPANNER