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Es hartzt auch in Bremen

Die SPD präsentierte Arbeitsdirektoren, die mit den Ideen der Berliner Kommission Jobs schaffen wollen. Natürlich begrüßten die Praktiker das Lebensrettungskonzept der Partei

Einen bevor die Hartz-Kommission in Berlin heute ihre Pläne vorstellt, ging gestern auch die Bremer SPD in die Anti-Arbeitslosen-Offensive. „Das ist die direkteste Beteiligung von Unternehmensvorständen aus unserer Stadt“, betonte Landesvorsitzender Detlev Albers, als er zusammen mit den Arbeitsdirektoren von SWB, Eurogate, BSAG und BLG eine „gemeinsame Erklärung“ zu den Hartz-Plänen präsentierte. Im Unterschied zur Berliner Kommission waren bei der SPD jedoch keine Unternehmensverbände beteiligt.

Gleichwohl versprechen sich die anwesenden Personalchefs Jobeffekte vom Hartz-Papier. Die BSAG würde sich zum Beispiel gleich 25 Vollzeitkräfte bei der geplanten Personalserviceagentur (PSA) ausleihen, meinte Arbeitsdirektor Hubert Resch. Mit den bei der Zeitarbeitsfirma PSA „angestellten“ Arbeitslosen könnten die Straßenbahner strukturell bedingte Überstunden abbauen. Das hätte Vorteile für beide Seiten. Resch: „Die BSAG spart die Überstundenzuschläge, das Arbeitsamt die Leistungen für die Tage der Beschäftigung – und natürlich bezahlen wir Tariflöhne.“

Auch Heinz Brandt von Eurogate lobte Hartz. Als er kurzfristig 150 neue Jobs für Langzeitarbeitslose schaffen wollte, „sind wir in bürokratischen Niederungen gewesen. Das war ein zäher Prozess.“ Die geplante Zusammenfassung von Arbeits- und Sozialämtern in den neuen „Jobcentern“ sei deshalb zu begrüßen. Genau so wie ein Bonussystem für Arbeitsvermittler. Brandt: „So etwas ist bei uns absoluter Standard.“

ksc

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