: Stichwort
Konzeptkunst
John Cage (1912-1992) hat es bereits angedeutet. Der amerikanische Komponist schuf 1954 das Stück 4‘33‘‘: Musik, die vier Minuten und 33 Sekunden lang nicht zu hören ist. Nur Stille, manchmal ein zufälliges Geräusch. So tritt der Künstler selber in den Hintergrund. Wichtiger als der Urheber eines Werkes wird damit der Prozess, der das Kunstwerk zum Leben erweckt. Konzeptkunst versteht sich als Transportmittel für Ideen und Botschaften, nicht als eigene Kunstgattung. Die Bilder sind vollgestopft mit paradoxen Bedeutungen. Warhol, Beuys, Richter oder Pollock sahen den Schaffensprozess immer als zentralen Punkt ihrer Kunst an. Schon Paul Klee (1879-1940) betonte, Kunst sei ein Schaffensprozess und könne nicht als eigenes Produkt angesehen werden. Bilder der Konzeptkunst wirken verworfen oder ausradiert oder begonnen und nicht weiterentwickelt. Ein Motiv, das in der Ausstellung „Kunst nach Kunst“ immer wieder auftaucht: Das malerische und geistige Gegenstück zu dem, was sich auf einem Boden alles zusammenkehren läßt. Hk
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