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Die erste Wahl: „Es gibt viele Wege, eine Gesellschaft zu prägen – einer ist, zu wählen.“

Marie-Lisa Ey (in elf Tagen 18), Realschülerin aus Schwachhausen

„Ich weiß nicht, ob ich die Bundestagswahlen wichtig finde, ich interessiere mich nicht sehr für Politik. Wählen werde ich aber trotzdem – sonst fallen die Stimmen für extremistische Parteien mehr ins Gewicht. Das hat mir eine Freundin erklärt. Und irgendjemand muss schließlich den Überblick haben. Wen ich wähle, weiß ich aber noch nicht. Ich finde, Politiker sollten mehr auf die Jugend achten und sich mehr gegen Drogenmissbrauch einsetzen. Und den Flutopfern soll geholfen werden.“

Eike Heinze (19), Gymnasiast aus dem Viertel und derzeit im „Spiegel“ abgelichtet

Eike Heinze ist dieser Tage zu einer gewissen Prominenz gelangt, berichtet doch der aktuelle Spiegel auf seiner „Personalien“-Seite über Eikes Begegnung mit Joschka Fischer in Bremen. Dabei soll der Schüler gesagt haben, da seien sich „zwei Seelen begegnet.“ In Wahrheit, stellt Eike Heinze klar, war die Sache ganz anders:

„Als die Kameras alle auf Joschka Fischer gerichtet waren und ich stand daneben, da war‘s die beste Gelegenheit, nochmal unsere Parole zu brüllen. Ich also los: „Grün war die Hoffnung, aus und vorbei, Kriegspartei.“ Da dreht sich Joschka Fischer zu mir um, und guckt irgendwie ein bisschen traurig, aber auch ein bisschen verstehend. Ob man sagen könnte, da schlügen zwei Seelen in seiner Brust, fragt mich nachher der Spiegel-Mann nach meinem Eindruck. Könnte man sagen, sag ich und dann steht im Spiegel, ich hätte gesagt, zwei Seelen seien sich begegnet – so‘n Quatsch.

Es gibt viele Wege, die Gesellschaft zu prägen – einer ist, die Partei zu wählen, die am meisten mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt. Ich werde also auf jeden Fall wählen. Wen, das ist schwer zu sagen. Das zentrale Problem ist meiner Meinung nach, die Wahrheit zu überprüfen, herauszufinden, was wirklich passiert. Beispielsweise bei Kriegen. Mein Schwerpunkt ist die Atompolitik. Und der Atomkonsens wirft uns fast noch hinter die ohnehin festgelegten Restlaufzeiten zurück. Trotzdem ist es immer noch so, dass die Grünen die Partei sind, die am ehesten mit meinen Ansichten übereinstimmt. Aber ich habe mich noch nicht entschieden.“

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