: Die erste Wahl: „… noch nicht so sehr im Kopf präsent.“
Zeinab Moussa (21), Arzthelferin aus Berlin
Ich vermisse den Ehrgeiz der Politiker nach der Wahl. Vor der Wahl sprühen sie vor Energie, nach dem Sieg bleiben nur abgeschlaffte alte Säcke. Arbeiten sollen die für ihre Ziele, so richtig schwitzen. Wie die Leute, über die sie herrschen. Die Anti-Ausländer-Reden der CDU nehme ich nicht ernst. Ich versuche, dahinter zu hören. Politiker müssen so etwas sagen, um ihre Wähler zufrieden zu stellen. Ich könnte trotz der „Kinder statt Inder“-Parolen die Union wählen, wenn mir ihre Ziele gefielen.
Florian Rietzl (18), Schüler aus Berlin
So sehr präsent ist die Wahl noch nicht im Kopf, aber ein besonderes Datum ist der 22. September schon. Ich bin Juso-Mitglied und will natürlich, dass die SPD gewinnt. Der Hang zur Sozialdemokratie ist ein bisschen von den Eltern geprägt, resultiert aber auch aus dem Parteienvergleich. Ich habe früh begonnen, mich für Politik zu interessieren. Im letzten Jahr habe ich hier in Berlin eine Podiumsdiskussion mit Michael Müller erlebt. Das hat mich überzeugt. Die Null-Bock-Stimmung meiner Generation ist ziemlich übel. Aber Politiker gehen nicht auf junge Leute zu.
Florian Anger (21), Schüler aus Stahnsdorf
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wen ich wählen soll. Ich werde mir vor der Wahl noch mal alle Parteiprogramme anschauen und mich dann entscheiden. Wahrscheinlich wird es eine der kleineren Parteien. Politik spielt in meinem Leben keine große Rolle, auch wenn ich jetzt durch die Wahl natürlich indirekt mitentscheiden und meine Meinung äußern kann. Aber ich fühle mich sowieso nicht repräsentiert, überall sitzen nur die Alten und lassen Junge nicht nachkommen. Ich glaube, die Jungen würden vieles besser machen.
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