: Die erste Wahl: „Wenn jeden Tag 24.000 Kinder auf der Welt sterben, dann gibt mir das einfach zu denken.“
Martin Ohliger (21), Student der Sonderpädagogik aus Köln
Es ist mir wichtig, zu wählen. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, was. Ich will ja was verändern. Mein Kreuzchen wollt ich eigentlich bei der PDS machen, nicht weil sie die ultimative Partei ist, sondern die am wenigsten schlechte. Ich dachte immer, die sind noch nicht so verdorben und korrupt wie die anderen. Seit den Bonusmeilen bin ich am Grübeln. Ich bin bei Attac aktiv, habe beim Studi-Streik mitorganisiert und engagiere mich für Tierrechte. Ich finde es wichtig, für meine Überzeugungen einzustehen.
Dorothee Amann (21), FSJ im Krankenhaus, aus Hamburg
Die erste Wahl – darüber denke ich schon sehr viel nach. Die Vernunftsentscheidung, Stoiber zu verhindern, habe ich schon getroffen. Ich werde strategisch wählen, entweder Rot oder Grün, je nach Chance des Kandidaten. Wahlversprechen sind sowieso egal. Wir Jungen werden im Wahlkampf ohnehin nicht angesprochen. Rentenpakete sind ja gut und schön, aber die interessieren mich noch nicht so dringend. Ich bin politisch interessiert, aber nicht engagiert. Wichtiger sind meine Arbeit, Freunde, meine persönliche Zukunft.
Wolfgang Grüninger (18), Schüler aus Tirschenreuth
Endlich ein Mitspracherecht, dass mir 18 Jahre lang verwehrt wurde! Ein Grundrecht, das nach der eigentlichen Idee der Naturrechte überhaupt nicht aberkannt werden kann. Endlich kann ich Politik mitgestalten, sie nachhaltiger und zukunftsfähiger machen. Wenn jeden Tag 24.000 Kinder auf der Welt sterben, dann gibt mir das einfach zu denken. Deshalb sehe ich in der Wahl die Chance, die Politik ein klein wenig in die richtige Richtung zu rücken. Politik ist für mich die Chance, die Gesellschaft aktiv zu verbessern.
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