: So war es eben!
Saufen, denken, träumen: Wenn sich Sven Regener und André Kubiczek richtig erinnen
Eigentlich wollte André Kubiczek in seinem Buch „Junge Talente“ nur seine Erfahrungen aufschreiben. Wie es damals war in Potsdam, Nordhausen, Leipzig und Ostberlin. Er wollte die Jugendkultur der DDR fassen. Seine Erfahrungen in der DDR hatten nichts mit Aufstand gegen die Staatsgewalt zu tun, vielmehr mit Jugend. „Junge Talente“ beschreibt detailgetreu und attributenreich das Leben der jungen Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik. Der Verlag machte daraus eine Protestbewegung gegen den Unrechtsstaat. Verkauft sich halt besser. Der Autor musste das hinnehmen. Was sollte er auch machen? Dann gibt es da noch jemanden: Sven Regener. Ja, klar, der Sänger und Texter von Element of Crime. Auch er hat sich an seine Vergangenheit erinnert und einen Roman geschrieben: „Herr Lehmann“. Hier geht es nur mal ganz am Rande um die DDR und ansonsten um Kreuzberg. Aber ebenso um Saufen und Denken und Träumen. Eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Romane handeln von der Zeit vor dem Mauerfall. Die beiden Hauptdarsteller hätten sich also nur mit Mühe begegnen können. Morgen tun sie es, denn beide Autoren lesen aus ihren Debüts im Literarischen Colloquium. CHB
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