: vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Dann sind die Kritiker eben doof, befand Claus Peymann, nachdem selbige seine Inszenierung von Peter Turrinis jüngstem Drama „Da Ponte in Santa Fe“ nicht sonderlich wohlwollend aufgenommen haben. Da Ponte, Vorname Lorenzo, war Mozarts legendärer Librettist (Don Giovanni), und wie der von Salzburg nach Santa Fe gekommen ist, darüber soll besagter Theaterabend aufklären, der im Rahmen der Salzburger Festspiele Premiere hatte. Ab morgen ist die Inszenierung auch am koproduzierenden BE zu sehen. Wer doof ist, wird man dann also selbst entscheiden können. Franz Wittenbrink hat übrigens Mozarts Musik für amerikanisches Saloon-Orchester bearbeitet. Fürs Tanztheater bearbeitet hat die Batsheva Dance Company Handkes „Publikumsbeschimpfung“, für Choreograf Ohad Naharin Folie für Reflexionen zum Palästina-Konflikt. Zur Musik des palästinensischen Komponisten Habib Alla Jamal tanzt das israelische Ensemble ein Seelenbild zum israelisch-palästinensischen Trauerspiel: „Virus“. Die Company ist Gast der Berliner Festwochen (Freitag bis Sonntag). Sie tragen das gleiche Kleid und zwei von ihnen lieben denselben Mann. Einig sind sich Frances, Meredith, Trisha, Georgeanne und Mindy auch im Hass auf die Braut, deren Brautjungfern sie alle fünf heute sind. Der amerikanische Autor Allan Ball hat seinen Sinn für die Abgründe amerikanischer Vorstadtidyllen schon bei „American Beauty“ bewiesen, für den er das Oscar-gekrönte Drehbuch schrieb. Amely Haag hat „5 im gleichen Kleid“ jetzt für die Sophiensaele inszeniert (ab Samstag). Im Gorki Theater diskutieren Christoph Schlingensief und Lea Rosh über unterschiedliche Auffassungen zur Nazi-Resozialisation (Montag).
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