: wohin morgen Schildkröte mit Heiligenschein
Das klingt nicht unbescheiden, das verspricht charmant marktschreierisch Sensationen und bleibt doch assoziationsträchtig im Vagen. Also schon mal ein perfekter Titel: „The best of … and the never heard from …“ ist eine Performance und szenische Lesung „aus dem Land, wo Schildkröten Heiligenscheine tragen“, wie dazu noch der Untertitel verheißt. Was nun wirklich weit die Türen für possierliche Vorstellungen öffnet: die freundlich grinsenden Schalentiere, von einer Aureole umglort, die sich an diesen Abenden im Ballhaus Naunynstraße überhaupt zu einer recht surrealen Menagerie gesellen. Da haben Froschprinzessinnen ihren Auftritt, die partout geküsst sein wollen, und auch der brennenden Frage, wie es sich so in einer Welt lebt, in der die Beziehung zum eigenen Hund intensiver ist als zur Mutter, soll nicht ausgewichen werden. Geschichten und nur Satzfetzen, Bewegungen, Tanz, Töne, vieles improvisiert und alles von Crosby McCloy, Christine Mauch und Sarah Lohmann doch zu einem Ganzen verwoben, das vergnüglich auch ins Absurde driften darf. Die Musik kommt von Mike Vargas, Frauen von der Schreibgruppe des Spinnboden Archivs für Frauenliebe haben einen Gastauftritt. Am Freitag und Samstag im Ballhaus Naunynstraße. Eintritt 8, ermäßigt 6 Euro.
Ballhaus Naunynstraße, Freitag und Samstag, 20.30 Uhr
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