Revolverheld Dieter Bohlen

Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelt wegen unerlaubten Waffenbesitzes gegen den Sänger und Musikproduzenten Dieter Bohlen (48). Bohlen hatte während eines Polizeieinsatzes in seiner Villa in Tötensen im Kreis Harburg ungezielt mit einer Schrotflinte geschossen, um vermeintliche Einbrecher abzuschrecken.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ereignete sich der Vorfall bereits in der Nacht zum Dienstag. Eine Bekannte der Familie Bohlen habe der Polizei telefonisch mitgeteilt, einer von Bohlens Söhnen aus erster Ehe befinde sich in der Villa des Vaters in Lebensgefahr. In dem Telefonanruf ist nach Angaben der Polizei von Atemnot, Übelkeit und Fieber bei dem Sohn die Rede gewesen. Zwei Polizisten hätten versucht, per Telefon und Rufanlage am Haus Kontakt zu Dieter Bohlen aufzunehmen. „Da sich niemand meldete, sahen sich die Beamten veranlasst, in das Haus einzudringen“, erklärte ein Polizeisprecher.

Im Haus hätten die Polizisten durch Rufe auf sich aufmerksam gemacht. Bohlen habe die Situation aber fehlinterpretiert. In der Annahme, dass sich Einbrecher im Haus befänden, sei der Sänger über seinen Balkon geflüchtet und habe einen ungezielten Schuss mit einer Schrotflinte abgegeben, um die vermeintlichen Täter abzuschrecken. Dies werde auch dadurch erhärtet, dass Bohlen von einem Nachbarn aus die Polizei angerufen habe. DPA