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Finnigan baut neu

Thermo Finnigan MAT zieht zum Airport. Seine Kontakte zum Irak hat das Unternehmen inzwischen abgebrochen

Sechs Millionen Euro Investitionen, 6.000 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Stockwerken – mit seinen 150 Mitarbeitern wird die Firma Thermo Finnigan MAT GmbH vom bisherigen Standort in Woltmershausen im Sommer 2003 an den Flughafen umziehen. „Dieses Neubauprojekt dokumentiert die kontinuierlich wachsende Leistungsfähigkeit des Technologiestandortes Bremen“, erklärte der Wirtschaftssenator Josef Hattig.

Thermo Finnigan MAT wurde im Jahr 1948 aus den Bremer Atlas-Werken heraus gegründet und ist heute weltweit anerkannter Spezialist für Massenspektrometer. Damit kann das Müllverbrennungsrauchgas auf Dioxin und Muttermilch auf Cadmium untersucht werden. Auch Giftgas-Spürpanzer werden mit der Technik aus Bremen ausgerüstet.

Kein Wunder, dass der Irak sich dafür interessiert – Finnigan MAT lieferte in den 80er Jahren sechs hochmoderne Geräte. Als Finnigan-Techniker im Jahre 1988 eines dieser Geräte in Musol vor Ort reparierten, fanden sie sich in einem irakischen Rüstungszentrum. Inzwischen geht auch das Bundeswirtschaftsministerium davon aus: In Musol wurde nicht nur die Zusammensetzung von Giftgas optimiert, dort wurden auch Reichweite und Zielgenauigkeit irakischer Raketen verbessert. Inzwischen hat Finnigan die Beziehungen zum Irak abgebrochen. K.W.

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