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Keine Serienreife

Lübeck verliert im Pokal sein erstes Pflichtspiel der Saison. Wirklich traurig ist auf der Lohmühle aber niemand

Im dritten Anlauf hätte es eigentlich klappen sollen: Nach 1996 und 2000 endlich mal nicht gegen den MSV Duisburg ausscheiden, hatte sich Dieter Hecking, Trainer des VfB Lübeck, am Freitag vorgenommen. Doch als Torhüter Maik Wilde den Ball in der 117. Minute zum dritten Mal aus dem Netz fischen musste, war klar, dass für den Überflieger der 2. Bundesliga im Pokal nichts zu holen sein würde.

Schon nach acht Minuten gingen die Gäste durch Andreas Voss in Führung. Vor 7000 Fans fing sich der VfB zwar bis zum Ende der ersten Hälfte und holte nach dem Wechsel trotz eines verschossenen Elfmeters sogar noch einen 0:2-Rückstand auf (1:2 Kruppke, 60.; 2:2 Bärwolf, 87.). In der Verlängerung setzten sich die Duisburger aber als glücklichere Elf durch.

Mit dieser Einschätzung tröstete zumindest MSV-Trainer Pierre Littbarski nach dem Spiel artig den VfB. Sein Gegenüber Hecking fand jedoch, dass die „reifere Mannschaft“ gewonnen habe. „Wir waren in der ersten halben Stunde zu passiv.“ Da sei das Spiel bereits verloren gegangen.

Drei der wenigen VfB-Fans, die immer von Hamburg aus auf die Lohmühle fahren, waren nach dem Pokal-Aus allerdings nicht wirklich traurig. Denn Volker Martens, Christina Schumann und Birger Tralau finden, dass ihnen der erste Titel der Saison nach dem 6:0 gegen St. Pauli in der Woche zuvor schon jetzt zusteht: „VfB Lübeck – Weltpokalsieger-Besieger-Besieger“ ist auf Martens‘ T-Shirt zu lesen. Und es ficht ihn gar nicht an, wenn jemand sagt: Diesen Titel haben doch bald fast alle. MAW

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