: vorlauf kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Für manchen ist er eine Investitionsruine, andere halten ihn für ein Schmuckstück Brandenburgs. Tatsächlich ist der Ziegeleipark Mildenberg immer einen Tagesausflug wert, vor allem an diesem, wohl einem der letzten halbwegs warmen Wochenenden des Jahres. Am morgigen Sonntag wird nördlich von Zehdenick dort zwischen Ziegeleimuseum, historischen Werkstätten, Dampfmaschine, Lokschuppen und Kugelofen die Feldbahnschau eröffnet, eine Draisinenstrecke. Die Feierlichkeiten werden mit einem Kinderfest begangen, bei dem überraschenderweise gebastelt und geschminkt wird. Ebenfalls an diesem Wochenende feiern die Juden ihr Neujahrsfest Rosch ha-Schana, werfen ein paar Krümel ins Wasser und müssen dann zehn Tage fasten – bis Jom Kippur, dem Versöhnungsfest. Mitten in diese Bußezeit fällt der erste Jahrestag der Eröffnung des Jüdischen Museums am kommenden Freitag. Um 12.30 und 16 Uhr wird dort in der Lindenstraße jeweils ein Geburtstagskuchen angeschnitten und verteilt, bereits ab 10.30 Uhr erstmals der nigelnagelneue Matzen-Backofen eingeheizt. Während die Kinder dort in einem Workshop lernen, das traditionelle jüdische salzlose Brot zu backen, oder T-Shirts mit hebräischen Buchstaben bemalen, lauschen die Erziehungsberechtigten den Revolutionsliedern von 1848, die der Schauspieler Karsten Troyke zum Akkordeon vortragen wird, oder später dem australischen Didgeridoo. Für Freunde des klassischen Kinderentertainment wird zusätzlich auch das übliche Programm bereit gehalten mit, ja, Schminken. Und wenn die Kleinen nicht schlappmachen wollen, dann singt sie ab 19 Uhr die Sopranistin Dagmar Schellenberger mit jiddischen Wiegenliedern in den Schlaf. Womöglich.
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