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Die taz-PolitikberatungFragen Sie Dr. Semler!

Schreiben Sie Ihre Fragen an: die tageszeitung, Stichwort: „Doktor Semler“ Kochstraße 18; 10969 Berlin Oder mailen Sie: doktor-semler@taz.de

Frage: Ist „wahl-o-mat“ das geeignete Mittel, um Nichtwähler und Unentschlossene doch noch an die Urnen zu bringen? SUSANNE EYBE

Dr. Semler: Wahl-o-mat ist ein nützliches Instrument, um quer durch den politischen Garten Ihre Parteipräferenz zu ermitteln. Es gibt allerdings keine Antwort bei taktischen Wahlentscheiden. Und es unterstellt, dass die Parteien tatsächlich zu ihren Positionen stehen werden, berücksichtigt also nicht den Test durch die politische Praxis.

Frage: Wird ein Stimmzettel mit einem „großen Kreuz“ in die Wahlbeteiligung eingerechnet? Gibt es also so etwas wie einen aktiven und einen passiven Wahlboykott?

KARSTEN HÖHNKE

Dr. Semler: Wer ungültig stimmt, hat sich an der Wahl beteiligt, wird also mitgezählt. Wer fernbleibt, boykottiert. Passiv, wer im Bett liegen bleibt, aktiv, wer sein Verhalten öffentlich begründet. Behinderungen des Wahlvorgangs sind allerdings strafbar.

Frage: Wie kann ich mir sicher sein, dass ich tatsächlich richtig und nicht seit Jahr und Tag falsch gewählt habe?

GEORG RAPP

Dr. Semler: Eine nachträgliche Zuordnung des Stimmzettels zum Wähler zwecks Überprüfung ist aus gutem Grund nicht möglich. Das hat nicht mal die Stasi bei Volkskammerwahlen („Falten“) geschafft. Ihnen bleibt also Ungewissheit.

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