: vorlauf kunst Meike Jansen schaut sich in den Galerien von Berlin um
Hübsch anzusehen sind zurzeit die jauchzenden Menschen, die sich nichts ahnend am Hackeschen Markt unter dem alten Baum neben dem S-Bahnhof verabredeten haben. Kaum wird links und rechts ein Busserl auf die Wange gedrückt, läuft man Gefahr, wie ein begossener Pudel dazustehen. Denn „Das Wunder von Berlin“ des Künstlers Iepe BT Rubingh ist ein wahrhaftiger Regenbaum, aus dem auch bei gleißendem Sonnenschein in Intervallen Regen strömt. Rubingh dürfte einigen als derjenige bekannt sein, der vor etwa drei Jahren den Hackeschen Markt mit rotweißen Flatterbändern absperrte und die gymnastischen Übungen für die TeilnehmerInnen des taz-Kongresses 2001 entwickelte. Bewundert werden kann der Baum noch bis Ende des Monats. Ist man schon einmal in der Ecke, lohnt sich ein Besuch in der ifa-Galerie. Hier werden Arbeiten des russischen Malers Michael Tschernischow gezeigt. Anhand von frühen Werken aus den Sechzigern bis zu zeitgenössischen Arbeiten wird in Tschernischows Bildern eine Kriegsmaschinerie widergespiegelt, bei der man sich nie sicher ist, wie gefährlich sie tatsächlich ist. Mal erscheint sie als gemütliche Blümchentapete, ein anderes Mal in Form von Fotografien aus der Militärtechnik oder als kindlich naive Malerei von fies grinsenden Bombern. Als Vorschau sei auf das INSIDOUT-Festival im Bunker in der Reinhardtstraße hingewiesen, das am Samstagabend mit Performance und Musik eröffnet wird. Der Nachfolger des legendären „undabdiepost!“-Festivals für experimentelle Kunst ist damit vom verwinkelten Postfuhramt in die Geburtsstätte des Gabba gezogen, wo je sechs KünstlerInnen aus Prag, New York und Berlin die junge Kunst ihrer Städte repräsentieren werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen