: UN-Tribunal mit Kosovo fertig
DEN HAAF dpa ■ Die Anklage gegen den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević wegen Kriegsverbrechen im Kosovo im Jahr 1999 ist gestern vor dem UN-Tribunal in Den Haag abschließend erörtert worden. Der Angeklagte befragte dabei den kanadischen Militärexperten Philip Coo. Als Zeuge der Anklage hatte Coo zuvor dem Gericht Strukturen der jugoslawischen Streitkräfte erläutert. Milošević warf dem Zeugen vor, dass er nicht unabhängig gewesen sei, sondern seinen Bericht im Sinne der Anklage verfasst habe. Er habe sich nicht mit der so genannten Kosovo-Befreiungsarmee (UÇK) befasst, kritisierte er. Milošević sieht in der UÇK eine Organisation albanischer Terroristen. Die Anklage hat Milošević seit Prozessbeginn am 12. Februar vor allem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Kosovo zur Last gelegt. In etwa zwei Wochen beginnt die Anklage mit der Vorladung von Zeugen von Verbrechen in den Konflikten in Kroatien und Bosnien zwischen 1991 und 1995. Dabei wird Milošević auch Völkermord in Bosnien vorgeworfen.
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