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Oregano im Winter

Für ein Fitzelchen Grün in der grauen Jahreszeit muss man jetzt Zwiebeln setzen und Stauden pflanzen

Die Sonne scheint spätsommerlich und lässt fast vergessen, dass auch wieder trübe, graue Tage heraufziehen werden. Wer dann nicht auf kahle, regendurchweichte Balkontristesse starren will, sollte die Verantwortung fürs Säen nicht allein dem Wind überlassen. Die Pflanzzeit für die meisten winterharten Balkongewächse liegt im August / September, also jetzt.

Heike Grönefeld verkauft auf dem Bremer Blumenmarkt Gräser und Stauden und Blumenzwiebeln. Sie hat einige Ideen in petto, etwa eine kleine Kräutersammlung im Balkonkästchen: Zitronenthymian – „daraus kann man Tee kochen“ –, „normalen“ Thymian oder Oregano. „Man muss nur aufpassen, dass die Pflanzkästen nicht zu nass stehen“, sagt die Expertin. Also besser die Kräutlein an die schützende Hauswand rücken. „Wenn die Erde zu nass ist und es dann friert, könnten die Wurzeln geschädigt werden“ fügt sie hinzu. Für Thymian und Co. ist Frostschutz in Form von Tannengrünabdeckung angebracht. „Man kann aber trotzdem im Winter Kräuter ernten“, sagt Grönefeld. „Da, wo man im Winter die Spitze aus der Pflanze herausgeschnitten hat, treibt sie im Frühjahr neu aus.“

Keine Lust auf Würzpflanzen? Da helfen hell violett blühende Herbstzeitlose oder hellblaue Herbstkrokusse. Letztere sollten jetzt in die Erde, dann bleibt es bis in den Oktober blau auf Balkonien. Fragt man Vera Schröder, Marktverkäufern der Staudengärtnerei Barke, bekommt man eine einfache Antwort: „Sie können eigentlich alle Stauden auf den Balkon pflanzen, wenn sie genug Platz haben.“ Stauden sind winterhart und blühen zweimal im Jahr. Die Namen sind so bunt, wie die Blüten: der Reiherschnabel in himbeer-rosa, die Karpatenglocke in bläulichem lila, Sonnenröschen und Gauklerblumen in gelb und rot. Und gegen Wühlmäuse, Hunde und Katzen hilft Wolfsmilch. ube

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