: Do the Dangdut
Lernen von Bollywood, indonesisch gewürzt: Im Urbanhafen kommt die Hüfte neu in Schwung
Spätestens mit dem Bollywood-Festival kamen sie nach Berlin – die Liedeinlagen der indischen Filme. Mit den Inhalten haben sie außer süßer Schwülstigkeit meist nichts gemeinsam, dafür sorgen sie aber beim Zuschauer für zwanghaftes Hüftzappeln auf dem Kinositz. Die derart eingezwängte Tanzwut zu den indisch inspirierten Klängen darf heute Abend auf dem Theaterschiff Mephisto am Kreuzberger Urbanhafen ausgetobt werden. Dass die Einladung dazu von der indonesischen Community ergeht, hat damit zu tun, dass Dangdut – die Pop-Version der indischen Filmhits – sich dort seit Jahrzehnten größter Beliebtheit erfreut. Sogar in den Lonely Planets Music Guide fand Dangdut Eingang – neben Delta Blues, Mozart und Maori Haka. Versetzt mit Latino-Elementen wie Salsa und Samba, hört man Dangdut in Indonesien einfach immer und überall. Ob laut dröhnend im Pickup, auf Volksfesten, in Kneipen, Diskotheken oder Karaoke-Bars: Dangdut wabert allerorten aus den Lautsprechern wie der Duft der Nelkenzigaretten aus allen Ecken. Und er macht genauso süchtig. Dangdut-Tanzen ist indonesischer Volkssport, exzessiver Hüftschwung ist Bedingung. Dangdut in Perfektion demonstrieren ab 19.30 Uhr der in Berlin lebende Sänger Euis D. Prijatman und der Travestie-Künstler Doni aus Jakarta auf dem „Kapal Dangdut“, dem Dangdut-Schiff. In dessen Kombüse natürlich indonesisch gekocht wird. KEL
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