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Vehementer gegen Krieg sein

betr.: „Schröders Nein bleibt plausibel“, taz vom 18. 9. 02

Stefan Reinecke schreibt in seinem Kommentar: „Doch gleichzeitig hat Schröder damit die Drohkulisse geschwächt, die Saddam nun offenbar zum Einlenken bewegt hat.“

1. Der Golfkrieg, Afghanistan und viele andere Konflikte haben gründlich mit dem Wort „Kulisse“ aufgeräumt. Der Irak wird real bedroht! In dem Maße, in dem das Wort „Drohkulisse“ verwendet wird, zeigt es die außenpolitische diplomatische Unfähigkeit und die Kalte-Kriegs-Mentalität von Politikern hierzulande. Das Wort kommt direkt aus dem jetzigen Wahlkampf und beschreibt eher eine innen- und außenpolitische Auseinandersetzung innerhalb der westlichen Nationen. […]

2. Die reale Bedrohung Saddam Husseins ist durch den „deutschen Weg“ kaum geringer geworden. […] Die USA werden ihre Absichten zur Not allein durchsetzen können. Hinzu kommt, dass Hussein nur eine einzige andere Option hat: die der UN-Inspekteure. Es ist den moderaten Stimmen wie Deutschland zu verdanken, dass er diese Option überhaupt noch wahrnimmt! Und es ist diesen Stimmen zu verdanken, dass Amerika die UN überhaupt noch wahrnimmt.

[…] Schröder jedenfalls differenziert selbst im Wahlkampf recht präzise. Er muss vehementer gegen einen Krieg sein. Das ist das einzig Vernünftige. SAHAND ZIMMERMANN, Hannover

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