: „Das heißt Traumland oder so“
C&A am Hanseatenhof bietet jetzt jeden Samstag eine kostenlose Kinderbetreuung an
Georg Leder ist stolz auf sich: 10.000 Euro hat der „Store Manager“ des C&A-Textilhauses am Hanseatenhof bei den Konzernchefs locker gemacht, um in der Bremer Filiale einen 70 Quadratmeter großen Raum für Kinderbetreuung gestalten zu lassen. Bislang habe man in dem Hinterzimmer im dritten Stock die „Kinderschuhreserve“ gelagert, erzählt Leder.
Selbstredend hat „der Servicegedanke“ den Geschäftsführer auf die Kinder-Idee gebracht: „Wir möchten unseren Kundenein bequemes Einkaufen ermöglichen.“ Der Name des Spielzimmers steht allerdings noch nicht fest, Leder ist eifrig am Überlegen: „Das heißt dann Traumland – oder was weiß ich wie.“
Das C&A-Spielzimmer ist für Kinder im Alter von drei bis acht Jahren gedacht. Betreut werden die Kleinen von der ausgebildeten Erzieherin Mascha Kay: „Die Kinder können hier basteln, malen oder alles mögliche spielen“, sagt Kay, selbst Mutter einer kleinen Tochter. Unter anderem hat das Kaufhaus ein „Ballbad“ und „Motorikwürfel“ gesponsert sowie alle Fenster mit einer Kindersicherung versehen.
Gestresste Eltern müssen allerdings, bevor sie ihr Kind der C&A-Erzieherin anvertrauen, die Spielregeln unterschreiben: Jedes Kind kann „nur während Ihres Aufenthaltes in unserem Hause“ und lediglich „bis zu 1,5 Stunden“ beaufsichtigt werden. Außerdem werden die Erwachsenen gebeten, „für Ihr Kind und uns jederzeit erreichbar“ zu sein. Mit dem gemütlichen Kaffeetrinken in der Passage gegenüber ist es also nicht weit her.
Falko Kerkhoff von der Bremer „City-Initiative“ ist voll des Lobes über die C&A-Aktion. Mit Wehmut blickt er auf ein früheres Bremer Kinderbetreuungsprojekt zurück, das Geschäftsleute gemeinsam mit dem Arbeitsamt unterhalten und 1998 leider einstellen mussten. Die Kosten waren zu hoch: Das Kinderhaus auf dem Lloydhof hatte „Saus und Braus“ geheißen. jox
Angeboten wird die kostenlose Kinderbetreuung im dritten Obergeschoss von C&A, immer samstags von 10 bis 15 Uhr, an den langen Samstagen vor Weihnachten bis 17 Uhr.
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