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Die Fahrausweise bitte!

Großstadt-Durchbruch: Das Technikmuseum zeigt Fotografien zum 100-ährigen Jubiläum der Berliner U-Bahn

„Großstadt-Durchbruch, Die Berliner U-Bahn vor 100 Jahren – Fotografien“. Deutsches Technikmuseum Berlin, bis 2. Februar 2003

„Sie werden bei Ihrem Aufenthalt in Berlin überall den Verkehrsmitteln der BVG – U-Bahn, Straßenbahn und Autobus – begegnen, die Sie zu den Sehenswürdigkeiten oder zu Ihren Geschäftsfreunden bringen. (…) Die Fahrpreise zur Benutzung von Straßenbahn und U-Bahn betragen für eine Fahrt ohne Umsteigeberechtigung 25 Dpf., für eine Fahrt mit Umsteigeberechtigung 30 Dpf.“ Mit diesen Worten warb ein BVG Verkehrsführer von 1954. Schon damals war die Berliner U-Bahn ein viel genutztes öffentliches Verkehrsmittel. In diesem Jahr feiert die BVG das 100-jährige Metrojubiläum mit einer großen Sonderausstellung. „Großstadt-Durchbruch“ schlägt einen historischen Bogen von den heutigen Wagenkästen in Aluminium-Integralbauweise mit Faltenbalgübergängen, luftgefederten Drehgestellen, nach außen öffnenden Schwenkschiebetüren und der Sicherheit von „Lisi“ – dem integrierten Leit-, Informations- und Sicherungssystem – zurück zur Jahrhundertwende. Am 15. 2. 1902 startete der erste Zug auf der damaligen„Stammlinie“ zwischen Warschauer Brücke, Potsdamer Platz und Knie, dem heutigen Ernst-Reuter-Platz. Der Bau und die Gestaltung der Linie wurden damals mit hochwertigen Glasplattenfotografien dokumentiert, die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind. Mehr als 120 Motive vermitteln dem Untergrund-Interessierten, welcher Komfort Berliner Fahrgäste erwartete, wie die Bahnhöfe aussahen und welche Transporttechniken benutzt wurden. Wer die Ausstellung besucht, wird die Fahrt in der heutigen Linie U1 unter einer ganz neuen Wahrnehmungsperspektive erleben. Weitere optische Eindrücke findet man in dem gerade erschienenen Ausstellungskatalog, der heute, 11 Uhr, in der Depothalle an der Monumentenbrücke in Berlin-Schöneberg vorgestellt wird. Wer Lust auf eine Zeitreise hat, sollte die historische U-Bahn nicht verpassen. Vorsicht bei der Abfahrt!

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