piwik no script img

PDS: Pau tritt nicht an

Reformer wollen heute einen anderen Kandidaten im Kampf gegen Parteichefin Gabi Zimmer präsentieren

BERLIN taz ■ Die stellvertretende PDS-Vorsitzende Petra Pau wird auf dem Parteitag in Gera nicht gegen die amtierende Parteichefin Gabi Zimmer antreten. Das erfuhr die taz aus dem Bundesvorstand der Partei. Im Reformerlager wird Pau nicht zugetraut, eine Mehrheit des Parteitages hinter sich zu bringen. Die Vorbehalte gegen Pau in der PDS seien einfach zu groß, heißt es. In vielen Landesverbänden wird ihr allein schon deswegen misstraut, weil sie aus Berlin kommt. Außerdem wird ihr vorgeworfen, sich mit ihrer entschiedenen Haltung bei der Verurteilung des Mauerbaus bei der SPD angebiedert zu haben.

Die Reformer um Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch wollen am heutigen Mittwoch aber auf jeden Fall einen Kandidaten präsentieren, der am Wochenende in Gera gegen Gabi Zimmer um den Parteivorsitz kämpft. Wer das sein wird, stand gestern Abend noch nicht fest. Die Reformer werfen Zimmer vor, aus der PDS eine außerparlamentarisch orientierte Oppositionspartei machen zu wollen. Ein entsprechendes Positionspapier, das Zimmer gemeinsam mit dem ehemaligen Fraktionschef Roland Claus und dessen Vize Wolfgang Gehrcke erarbeitet hat und heute im Vorstand verabschieden will, werden die Reformer ablehnen. Der Berliner Landesverband wird ein Gegenpapier zur Abstimmung stellen. „Auf der Grundlage dieser inhaltlichen Positionierung wird es einen Gegenkandidaten zu Zimmer geben“, so Bartsch gegenüber der taz. JENS KÖNIG

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen