: Bremer sorgt für Sensation
Weil der Biologe Martin Wittneben einen kleinen Käfer gefunden hat, gibt es jetzt eine Insektenordnung mehr
Der Biologe Martin Wittneben von der Uni Bremen hat für ein zoologisches Jahrhundertereignis gesorgt: Forscher konnten dank seiner Angaben eine neue, noch lebende Insektenordnung einrichten. So etwas passierte zuletzt 1914!
Bei einer Expedition in das namibische Brandbergmassiv hatte Wittneben im Sommer 2001 ein Insekt entdeckt, dass sich keiner der 30 bekannten Insektenordnungen zuordnen ließ. Die Sensation: Bisher waren von den Tierchen lediglich Millionen Jahre alte Fossilien gefunden worden. Mittlerweile konnte von ihnen in Namibia eine lebende Population festgestellt werden.
Offensichtlich ist es den zweieinhalb Zentimeter großen Räubern gelungen, zwischen den Felsen der zerklüfteten Gebirgssavanne seit mindestens 45 Millionen Jahre zu überleben. Der Nachweis hat unter den Zoologen weltweit für Furore gesorgt. Die weitere Erforschung der Tierchen liegt zwar nicht in den Händen der Bremer Biologen, sie haben allerdings dafür gesorgt, dass es jetzt eine weitere Insektenordnung gibt. Sie heißt: „Mantophasmatodea“.
Daniel Schalz
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