piwik no script img

… und sonst?

Zugegeben: Verhüllte Dinge haben einen ästhetischen Reiz. Man möchte immer wissen, was Geheimnisvolles dahinter steckt. Doch ob man das gleich zum Prinzip erheben und ganze Köpfe verstecken sollte? Einige Modemacher wollen jetzt den Schleier als Alltagskleidung in der Hauptstadt etablieren. In einer Boutique in Mitte gibt es die neue Rund-um-Kopfbedeckung je nach Geschmack in allen Farben. Man weiß ja nie: Vielleicht wird die Boutique zusammen mit den muslimischen Frauen von Neukölln zum Trendsetter. Ausgefalle Ideen sind schließlich nicht immer schlecht: Die Bahn hatte beipielsweise mit ihrer Investition in abrufbare Fahrräder an allen Ecken Berlins auch Erfolg. Bis zu 800 Call-a-bikes würden täglich ausgeliehen, teilte ein Sprecher gestern mit.

Neues aus Mitte: Die Französische Botschaft zieht wieder – passend zum Namen – an den Pariser Platz. Bis Ende der Woche soll der Umzug vom provisorischen Gebäude in der Kochstraße ans Brandenburger Tor geschafft sein. Ein paar hundert Meter weiter öffnet am Wochenende der Dom seine 500 Türen. Zwischen 12 und 17 Uhr können die Besucher am Samstag das Gotteshaus kostenlos von innen begutachten.

Klaus Wowereit zeigte sich gestern von seiner Dänen-freundlichen Seite: Eine bessere Zugverbindung von Berlin über Rostock nach Kopenhagen halte er für wichtig, so der Regierende auf einem Treffen in der Hansestadt. Die Deutsche Bahn hatte den Direktzug 1995 wegen mangelnder Auslastung vom Fahrplan gestrichen. Auch die Kooperation mit Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg unterstützt Wowereit: Am Donnerstag sollen im Roten Rathaus gemeinsame Grundschul-Rahmenpläne unterschrieben werden.

Übrigens: Das Jüdische Museum hat trotz großem Zulauf seine erste Werbekampagne gestartet. „Nicht das, was Sie erwarten“, steht in fünf Sprachen auf den Postern. Die Betreiber wollen damit verdeutlichen, dass Museumsbesuch nichts mit Langeweile zu tun hat.

Der Sommer ist leider vorbei. Kleiner Trost zum Herbstanfang: Das 1929 gebaute Strandbad Wannsee soll von der privaten Stiftung Denkmalschutz saniert und im Stil der 20er-Jahre wieder hergerichtet werden, teilte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder gestern mit. Die Stiftung hat Erfahrung mit denkwürdigen Berliner Bauten: Sie sanierte auch das Brandenburger Tor, das am 3. Oktober feierlich enthüllt werden soll. Obwohl so ein Schleier über dem Wahrzeichen natürlich auch seinen ästhetischen Reiz hat.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen