: Stadtmensch und Schamane
Das 3. interkulturelle Festival „eigenarten“ reflektiert, wieder multi-ethnisch kooperierend, Her- und Ankommen
Manchmal sind die Kulturbehörden-MitarbeiterInnen trotz des schwarz-gelben Senats fröhlich. Zum Beispiel dann, wenn sie – wie jüngst geschehen – verkünden können, dass das interkulturelle Festival eigenarten 2002 mit demselben Budget wie unter Rot-Grün gefördert wird. 40.000 Euro genügten allerdings nicht, um die 36 Veranstaltungen zu finanzieren. So sprangen Sponsoren ein; zudem wurden Kooperationen mit anderen Spielorten geschmiedet.
„Interkulturell“ meint, dass bei fast allen Produktionen Künstler verschiedener Ethnien zusammenarbeiten. Einige befassen sich mit ihrer Herkunft, vor allem Gruppen aus Afrika. Das Tanztheater Diamoral beschäftigt sich mit der Verschmelzung afrikanischer und amerikanischer Alltagskultur. Das afrikanisch-deutsche Theater Theatergrund beleuchtet die Folgen der Entwicklungspolitik.
Neuentdeckungen und die Begegnung mit guten Bekannten versprechen auch die Sparten Musik und Tanz. Da bereitet Russya Otto Orientalischen Tanz zu elektronischer Musik, Danza Om Tri aus Chile bewegt sich zwischen den Neurosen des Stadtmenschen und der Mystik der Schamanen, und Angela Guerreiro zeigt ein Solo. Im Museum für Völkerkunde endet das Festival mit einem Iftar, dem musikalisch-kulinarischen Fastenbrechen im Ramadan. Mögen so viele Netze gesponnen sein, dass die eigenarten bis zum nächsten Jahr nicht wieder in der Versenkung verschwinden. LISA MONK
31. Oktober bis 10. November, Infoline: 43 28 07 67, www.festival-eigenarten.de
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