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Kirche und Staat

betr.: „Glaubensfrage Arbeitsplatz“ von Reimer W. Ebel, taz vom 21. 10. 02

Herr Ebel spricht ein tabuisiertes, meiner Meinung nach verfassungswidriges Faktum an, wenn die Großkirchen unter dem verlogenen Deckmantel der Nächstenliebe den größten Teil des Sozialgeschäftes nutzen und nur einen geringen oder gar keinen eigenen finanziellen Beitrag (7 bis 10 Prozent) leisten.

Kirchenfreie Bürger müssen ihre Kinder in konfessionelle Kindergärten schicken, weil weltanschaulich neutrale fehlen. […] Lehrer ohne Konfession und mit Zivildienst im Süden Deutschlands haben kaum Chancen auf Einstellung. Im Kreiskrankenhaus hängt in jedem Zimmer ein Kruzifix, und der Patient wird trotz Konfessionsfreiheit pausenlos von nervenden Trostspendern belästigt. In den Schulen diesselbe ignorante Intoleranz. Die meisten Bürger schlucken gekränkt diesen religiösen Druck, weil sie wissen, dass dieser Staat die Großkirchen massiv finanziert und bevorzugt. Viele Milliarden Steuergelder verschwinden in den gewaltigen Taschen der Kirchen. Hier verweise ich auf das genau recherchierte Buch „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“ von Carsten Frerk (Alibri-Verlag 2002).

LUDWIG BERGER, Buchen

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