: was macht eigentlich ...Ilhan Mansiz?
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Wenn alles wahr wäre, was die Bild schreibt, dann sähe die Welt anders aus. Ob besser oder schlechter, wollen wir hier einmal offen lassen. Doch gestern berichtete Bild, was türkische Medien so schreiben. Und danach soll Hertha BSC an Ilhan Mansiz interessiert sein. Der langhaarige Stürmer von Besiktas Istanbul war bei der WM in Japan und Korea dank seiner drei Tore für die Türkei nicht nur Fußballfreaks aufgefallen. Mit seiner wehenden Langhaarmähne hatte er auch die Herzen der Fans beglückt, denen eine gewisse Optik beim Spiel nicht unwichtig ist. Da Mansiz als gebürtiger Allgäuer zudem noch fließend deutsch parlierte, war es kein Wunder, dass nicht nur türkische Berliner die deutsche Vize-Weltmeisterschaft, sondern auch nichttürkische Berliner den dritten Platz des Halbmondteams aufgrund der dort kickenden Quasi-Deutschen bejubelten. Integration, dank Fußball eine runde Sache. „Wenn alles war wäre, was türkische Zeitungen schreiben, würde die Fußball-Welt anders aussehen“, bremste gestern zwar Hertha-Manager Dieter Hoeneß die Erwartungen. Nicht ganz zu Unrecht. Schließlich hatten diese türkischen Zeitungen erst vor einer Woche gemeldet, Mansiz spiele demnächst für Bayern München. Vielleicht hilft es aber, wenn nun so seriöse Medien wie die taz die Wahrheit drucken: 50.000 junge Frauen mit blau-weißen Schals und rot-weißen Halbmondfahnen stürmen zum Saisonstart 2003/2004 das Olympiastadion, um ihren neuen Schatz frenetisch zu begrüßen: „Illyyyyy!!“ GA FOTO: RTR
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