: lokalkoloratur
Wenn beim HSV die Erfolge ebenso häufig wiederkehren würden wie die Amtszeiten der höchsten Funktionärsträger, müssten sich die Fans keine Sorge um den Dinosaurier der Bundesliga-Geschichte machen. Genau genommen würde es dann Meisterschaften, Pokalerfolge und Champions-League-Teilnahmen regnen. Nun wurde Ronald Wulff nach seiner ersten Präsidentschaft zwischen November 1993 und Oktober 1995 recycled und soll schon ab Freitag als kommissarischer Präsident erneut die Geschicke des führenden Hamburger Fußballvereins leiten. Wulff befindet sich mit seinem erneuten Engagement in trauter Runde. Auch Werner Hackmann schnupperte vor seiner Inthronisierung bereits als kommissarischer Leiter von August bis November 1998. Selbst der erste Präsident des HSV, Dr. Otto Wolf konnte es sich nicht nehmen lassen, zweimal Chef zu sein. Spitzenreiter der wiederverwerteten Amtsinhaber bleibt aber Karl Mechlen, der 1935 bis 1937, 1941 bis 1949 und 1966 bis 1968 das Amt innehatte. Unter Umständen würde es dem HSV helfen, sich an der Amtsperiode von Carl-Heinz Mahlmann zu orientieren. Dieser regierte von 1951 bis 1965. Das wird Ronald Wulff kaum wiederholen können, will er doch schon in zwei Monaten seinen Platz wieder räumen. Wer dann kommt? Natürlich Horst Becker, Jürgen Hunke oder Uwe Seeler. Denn die wissen als ehemalige Präsidenten, wie der HSV vor sich hinvegetiert. FOG
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