: was macht eigentlich ...Elmar Pieroth?
Abtreten
Elmar Pieroth hat sich schon ein paar Mal verabschiedet. 1981 trat er als CDU-Bundestagsabgeordneter ab, 1993 als Bundesvorsitzender der Mittelstandsvereinigung der Union und 1998 nach insgesamt 15 Jahren als Berliner Wirtschafts- und Finanzsenator. Gestern Abend war sein letztes Amt dran, der CDU-Kreisvorsitz in Marzahn-Hellersdorf. Dem Vernehmen nach hatte Frau Pieroth dem Gatten vorgegeben, zu seinem 68. Geburtstag am 9. November ämterfrei zu sein.
Zum Abgang holt der Exsenator gegen die aktuelle CDU-Spitze mit Fraktionschef Frank Steffel und Parteichef Christoph Stölzl aus: Bei beiden sieht er derzeit keine Ansätze, die Union aus ihrem Tief herauszuführen. Vielleicht könnten sie es einmal schaffen, sagte er der taz – doch sicherer und schneller gehe es mit einem Import von der Bundesebene, wie Richard von Weizsäcker 1979. Der frühere Regierende Bürgermeister und Altbundespräsident hat schon für den 9. November zugesagt, wenn Pieroth das geschichtsschwangere Datum feiert. Ebenfalls eingeladen: PDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau, mit der Pieroth Mitte der 90er ein CDU-Tabu brach und gemeinsame Wahlkampfauftritte organisierte, außerdem die Berliner Genossen Stefan Liebich und Harald Wolf. Den Wein für die Sause kann Pieroth aus dem eigenen Betrieb ziehen: Seit seinem Ausscheiden als Senator kümmert er sich verstärkt um seine Weinfirma. Einen hat er zu seinem Geburtstag nicht eingeladen: Gregor Gysi – „der hat mich zu sehr auf die Palme gebracht, als er im Sommer sein Amt einfach hingeworfen hat“. STA FOTO: AP
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