: chronik
Elite im Staatsrat
Das frühere DDR-Staatsratsgebäude, das kurzzeitig auch Sitz des Bundeskanzlers war, soll Sitz der neuen Elitehochschule der deutschen Wirtschaft werden. Blickfang des von 1962 bis 1964 errichteten dreigeschossigen, natursteinverkleideten Stahlskelettbaus ist ein Portal, das aus dem zerstörten Stadtschloss der preußischen Könige stammt. Vom Balkon dieses Portals rief der Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands, Karl Liebknecht, am 9. November 1918 die „Freie sozialistische Republik“ aus. Über dem rundbogigen Balkonfenster befindet sich eine Wappenkartusche, in der die Jahreszahlen 1713 und 1963 eingemeißelt sind.
In dem Gebäude residierten die DDR-Staatschefs Walter Ulbricht und später Erich Honecker. Nach dem Fall der Mauer und dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin war das Gebäude mit der noblen Adresse Am Schlossplatz 1 für kurze Zeit auch Amtssitz von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Dort überbrückte er die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Kanzleramts in der Nähe des Reichstags.
Das Foyer des Staatsratsgebäudes wird von einem riesigen Mosaikfenster mit Motiven aus der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung dominiert. Neben den DDR-Symbolen Hammer und Zirkel wurden Trümmerfrauen, Soldaten, Arbeitsgerät, Friedenstauben und sozialistische Leitsprüche in Glas verewigt.
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