piwik no script img

Ex-TiK wird Ausstellungsareal

Großzügiges Geschenk für die Hamburger Kunsthalle: Hubertus Wald-Stiftung finanziert Aus- und Umbau der derzeit teils brachliegenden Räumlichkeiten

Es war ein Desiderat, man kann es nicht leugnen: das Fehlen eines eigenen Ausstellungsareals in der hiesigen Kunsthalle, deren Mitarbeiter vor jeder Sonderschau ganze Abteilungen des regulären Bestandes ausräumen müssen, um für Temporäres Platz zu schaffen. „Das tut den Bildern nicht gut. Außerdem verzerrt dies für die Besucher das Gesamtprofil der Kunsthalle“, sagt Kunsthallen-Direkor Uwe M. Schneede.

Nicht überraschend also, dass er schon länger die nahe liegende Lösung, die Re-Integration des ehemaligen TiK, avisiert. „Gleich nachdem Thalia-Intendant Ulrich Khuon ein neues Domizil in der Gaußstraße gefunden hatte, haben wir die Kulturbehörde gebeten, uns das Ex-TiK wieder zu Verfügung zu stellen.“ Was die Behörde auch tat – aber Geld für den Umbau gab es nicht, und so suchte Schneede anderswo Hilfe: bei der Hubertus Wald-Stiftung, die sich bereit fand, den Aus- und Umbau des Areals mit 1,8 Millionen Euro zu unterstützen. Das Resultat – 725 Quadratmeter neue Ausstellungsflächen – soll den Namen „Hubertus Wald Forum“ tragen. Alle Sonderausstellungen sowie Vortrags- und Abendveranstaltungen der Kunsthalle sollen dort künftig stattfinden. „Auch bezüglich der Vermietung kennen wir kein Tabu“, betonte Uwe M. Schneede bei der Präsentation der Entwürfe. Eröffnet werden soll das Forum im Oktober 2003.

Ein nötiges und lohnendes Projekt, zu dem die Kulturbehörde 500.000 Euro beisteuert – laut Kunsthallen-Geschäftsführer Tim Kistenmacher „investive Mittel, die schon länger in die mittelfristige Finanzplanung eingestellt waren und zum April dieses Jahres frei geworden sind“. Erste Gespräche mit der Hubertus Wald-Stiftung habe es im Januar 2002 gegeben.

Einen Zusammenhang mit der gleichzeitigen Nicht-Verlängerung der Förderung jährlich dreier Künstler-Stipendien durch selbige Stiftung möchte allerdings keiner der Beteiligten herstellen. „Das sind zwei völlig verschiedene Themen“, sagt Kistenmacher. „Die Förderung lief eben aus“, ergänzt Stiftungs-Geschäftsführer Günter Hess, der einräumt, dass das Kunsthallen-Projekt „das für Kulturförderung gedachte finanzielle Gesamtvolumen der Stiftung für drei bis vier Jahre binden wird“. Ob er den Wegfall der Stipendiatenförderung bedauert? „Es ist immer schade, wenn ein gutes Projekt zu Ende geht.“

Sorgen vor einem Total-Ausfall der Stiftung in bezug auf andere Projekte zerstreut er allerdings sofort: „Angesichts der generösen Art Hubertus Walds bin ich zuversichtlich, dass es bei diesem einen Projekt nicht bleiben wird.“ PS

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen