: Kleine Bettenkunde
alle zehn Jahre neu liegen
Gesund Schlafen heißt: Die Wirbelsäule liegt richtig, die Muskeln entspannen und die Bandscheiben richten sich wieder aus und regenerieren sich. Dafür muss das Bett-Innenleben flexibel sein, denn der Körper sinkt an Schultern und Hüfte tiefer ein als an Kopf oder Beinen. Auch bei verschieden schweren Menschen und Schläfern in Bauch- oder Seitenlage muss sich das Bett dem Körper anpassen. Bei herkömmlichen Betten wird all dies von der Federkernmatratze übernommen. Diese liegt auf einem relativ starren Lattenrost. Die im Matratzenblock eingenähten Spiralen gleichen das Körpergewicht aus. Im Matratzenladen kann man zwar Härtegrade auswählen, aber meist kaufen sich selbst verschieden große und schwere Paare die gleichen Matratzen. Federkernmatratzen sollten alle zehn Jahre ersetzt werden, wenn sie durchgelegen sind.
Bei modernen Bettsystemen ist die Matratze nur eine Auflage aus Latex oder Schichten aus Latex, Kokos und Rosshaar. Halt gibt ein Federelement oder ein variabler Lattenrost. Dieses System kann viel flexibler auf die Bedürfnisse des Schläfers eingestellt werden, oder es tut es sogar während des Schlafs selbst, wie etwa das Federelement des Hüsler Nests. Hier ist die Matratze entsprechend dünner. Auf der Matratze liegt das alt bekannte Unterbett. Es sollte aus Wolle sein. Der Mensch verliert pro Nacht etwa 1 bis 1 1/2 Liter Wasser, durch Schweiß und Atemluft. Wolle leitet diese Feuchtigkeit vom Körper weg und gibt sie tagsüber wieder ab, klimatisiert so das Bett für den Schläfer. Baumwolle speichert das Wasser und wird klamm, der Schläfer friert. Weil das Unterbett regelmäßig gelüftet und gereinigt wird, schont es die Matratze. Bei den Bettsystemen wird nach zehn Jahren nur die Woll-Auflage ersetzt, dadurch relativiert sich der hohe Anschaffungspreis. HEJ
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