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„Verbale Entgleisung“

Die SPD Alstertal wirft dem Vertreter der Schill-Partei im dortigen Bauprüfausschuss, Gert Steinbach, vor, Hetze gegen Minderheiten zu betreiben. Steinbach, der dem Ausschuss vorsitzt, hatte in einem Artikel des Alstertal Magazins über die Matthias-Strenge-Siedlung in Poppenbüttel gesagt: Ohne Verdichtung solcher Siedlungen komme es „zum Verlust der gut situierten Bevölkerungsschichten und damit zur Verelendung der Stadt. Behinderte, Alte, Kranke, Sozialfälle, Ausländer, Kriminelle und andere Gruppen würden übrig bleiben“. Für die SPD ist das eine „verbale Entgleisung skandalösen Ausmaßes“.

Steinbach sagt hingegen, er finde „keine Worte“ dazu, „wie „ein so wichtiges Thema wie die wachsende Stadt“ dazu benutzt werde, einem „honorigen Menschen etwas Braunes, etwas DVU-mäßiges zu unterstellen“ – einem Menschen von „demokratischer liberaler Gesinnung, der sich nie ausländerfeindlich geäußert“ habe. Der fatale Satz sei Teil eines Positionspapiers der Schill-Partei zu dem Bebauungsplan, der in den Gärten der Strenge-Siedlung den Bau von Häusern ermöglichen soll.

„Ich gebe zu, dass das, wenn man es aus dem Zusammenhang reißt, missverständlich ist“, sagt Steinbach. Ihm gehe es darum, Familien anzusiedeln, die sonst ins Umland zögen. Blieben nur die von ihm genannten Gruppen in der Stadt, setze das eine Abwärtsspirale in Gang.

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