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geläufig Verpackung mehr als Inhalt

„Ich bin einfach antisozial. Ich mag keine Partys. Ich hasse Smalltalk. Und es fällt mir schwer, mich in einem Business zurechtzufinden, in dem die Verpackung oft mehr zählt als der Inhalt.“ Diese Aussage passt so dermaßen zu Marius Müller-Westernhagen, dass sie schon fast erfunden sein könnte. Ist sie aber nicht. Dass Herr W. Smalltalk hasst, das kann man sich gut vorstellen, spätestens wenn man sich seine Liedtexte anhört. Saufen, Kotzen, Ficken, das interessiert richtige Männer. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Bevor ich aber mit so einem wie Herrn W. an der Bar stehen muss, um mir seine Superdupermännergeschichten anzuhören, in denen er der Größte und die Frauen und das Leben im allgemeinen Scheiße sind, da ist mir doch ein gepflegtrer Smalltalk lieber. So ein netter Quatsch am Tresen, ohne Krakeel und ohne Rülpsen. Ein kurzes Geplänkel über das Wetter, gefolgt von einigen nicht wirklich wichtigen Aussagen über die aktuelle Politik, oder – je nach Gusto – über den aktuellen Stand der Tabelle der Bundesliga. Dann leiten wir über zu einem guten Witz aus dem Fernsehprogramm der letzten Woche oder einem besonders lustigen Zitat aus dem „Hohlspiegel“. Und wenn es dann doch etwas intensiver wird und man sich über den letzten Roman von Thomas Mann unterhält: fein. Wie man so etwas macht, dazu gibt heute Jürgen Hesse in der Urania Anregungen in seinem Vortrag „Die Kunst des lockeren Gesprächs erlernen“. Herr Westernhagen, tun sie uns doch den Gefallen, gehen sie hin, hören sie zu, lernen sie. LAB

Urania, 19.30 Uhr

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