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Nachwuchssorgen auf den nordfriesischen Halligen

Die nordfriesischen Halligen sorgen sich um ihren Nachwuchs: Seit Jahrzehnten sinkt die Bevölkerungszahl kontinuierlich. „Wir versuchen gegenzusteuern – aber Sorgen macht uns das“, sagt der Bürgermeister von Hallig Hooge, Otto Dell Missier. Auf 50 Prozent innerhalb von 30 Jahren beziffert der Amtsvorsteher des für einen Großteil der Halligen zuständigen Amtes Pellworm, Jürgen Feddersen, den Schwund.

Beispiel Langeness: Die Zeiten, als es hier zwei Schulen mit insgesamt über 40 Kindern gab, sind längst vorbei. Heute besuchen sechs Jungen und Mädchen die Halligschule, dazu kommt ein Vorschulkind; drei gehen in den neu eröffneten Kindergarten, zwei „Kleine“ werden bald folgen. Macht ganze zwölf Kinder bei gut 100 Einwohnern. Zum Vergleich: Am Stichtag 31. Dezember 1973 waren nach Informationen des Kreises Nordfriesland noch 174 Menschen hier gemeldet. Ein anschauliches Beispiel für die Entwicklung bietet die Familie von Bürgermeister Boy Andresens: Physiotherapeutin ist die Tochter, Architekt der Sohn – da bietet Langeness kaum Erwerbsmöglichkeiten. Das sei die andere Seite der Bemühungen um gleiche Bildungschancen für Halligkinder, so Andresens etwas wehmütiges Resümee.

Ganz anders die Familie des Gröder Bürgermeisters Volker Mommsen. Er und seine Frau Monika sind kürzlich zum ersten Mal Großeltern geworden. Ihre Tochter lebt mit Kind und Mann, der ebenfalls von der Hallig stammt und hier im elterlichen Betrieb mitarbeitet, nun ganz in ihrer Nähe. heike wells

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