: Die Sprühdose geht online
Schon immer gab es eine auffällige Seelenverwandschaft zwischen Nerds und Graffiti-Künstlern. Ihre Medien waren zwar verschieden, unkompatibel sogar, der Geist aber war ähnlich. Brandmauern können schöner werden und elektronische Büromaschinen auch, wenn man die einen mit der Sprühdose, die anderen mit einem gehackten Programmcode behandelt. Eine der konsequentesten Fusionen disparater Medien der letzten Zeit ist unter www.zewall.com zu finden. Ein Java Applet macht es möglich, dass der Mauspfeil zur sauber einstellbaren Düse wird. Anders als in der Realität kann man damit seine Tags in allen Druckstärken und Farben auch mal in einer Umgebung üben, die schon ziemlich echt aussieht. Als Sprühhintergrund sind renommierte Orte in Weltstädten ladbar, zum Beispiel die U-Bahn-Station „Arsenal“ in London. Die dort zu bewundernden Meisterwerke fördern die eigene Inspiration und bieten perfektes Studienmaterial. niklaus@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen