unterm strich
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Alles neu in Klagenfurt. Nachdem sich die Jury des Wettbewerbs um den Ingeborg-Bachmann-Preis untereinander zerstritten hatte, ist sie jetzt fast komplett ausgetauscht worden – nur der Schriftsteller Burkhard Spinnen bleibt. Die Leitung übernimmt die Zeit-Redakteurin Iris Radisch. Unter den nunmehr neun Juroren sind Thomas Steinfeld von der Süddeutschen Zeitung, die Kritikerin Ursula März und der Literaturwissenschaftler Norbert Miller. Auch der österreichische Schriftsteller Josef Haslinger und die Schweizer Dichterin Ilma Rakusa gehören jetzt zur Jury. Am 29. Juni des nächsten Jahres wird der Ingeborg-Bachmann-Preis zum 27. Mal vergeben.

Tröstlich: Wer zu spät findet, der behält seine Schätze. Griechische Archäologen haben auf der Kykladeninsel Kythnos den unberührten inneren Raum eines archaischen Tempels entdeckt und dabei mehr als 1.500 Gegenstände ans Tageslicht gebracht. Wie die griechische Presse gestern berichtete, handelt es sich um Gaben der Gläubigen an die antike Gottheit, der der Tempel gewidmet war. Darunter befanden sich zahlreiche goldene und silberne Schmuckstücke, Kleinode und Amphoren von unschätzbarem wissenschaftlichen Wert. „Das so genannte Adyton, den innersten Raum eines Tempels, der nur den Priestern zugänglich war, unberührt zu finden, das war großes Glück“, sagte einer der Archäologen im griechischen Rundfunk. Der Tempel war nach ersten Erkenntnissen der Archäologen entweder der Göttin Hera oder der Göttin Aphrodite geweiht und habe seine Blütezeit im siebten und sechsten vorchristlichen Jahrhundert erlebt. Er wurde offenbar bei einem Erdbeben zerstört, hieß es. Die Ausgrabungsstätte auf der Insel Kythnos kann noch nicht besucht werden.

Der in Kiel lebende Autor Feridun Zaimoglu ist der Sylter Inselschreiber 2003. Der 38-jährige türkischstämmige Schriftsteller, Kolumnist und Drehbuchautor wurde von den Organisatoren des Förderpreises als dritter Sylt-Schreiber ausgewählt, teilte die Jury gestern mit. 5.000 Euro Preisgeld kann er nun in Kampen verschlampen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, stellte gestern Strategien zur Gewinnung neuer Kandidaten für das Priesteramt vor. Mit dem Vortrag Lehmanns bei einem Festakt geht in Paderborn eine internationale Fachtagung zum Thema „Priester für das 21. Jahrhundert“ zu Ende. Die Verantwortlichen in der katholischen Kirche stellen sich die Frage, mit welchen Strategien sie auf den gegenwärtigen Priestermangel reagieren sollen. Zum Beispiel mit Priesterinnen?