: Irak-Bericht ins Internet
betr.: „USA zensieren Irak-Bericht“, taz vom 18. 12. 02, „Deutsche Hilfe für Bagdad“, taz vom 17. 12. 02, „Saddams Geschäftspartner“, taz vom 19. 12. 02
Schon eindrucksvoll, was die USA ihren Partnern zumuten. Noch aufschlussreicher wäre es, wenn sich Deutschland das bieten ließe. Aber: Das ist ein Bericht des Irak. Der Irak könnte den Bericht doch einfach allen Mitgliedern des Sicherheitsrates direkt zusenden und damit den amerikanischen Zensoren einen Strich durch die Rechnung machen. Dann lernen die USA nicht nur deutsche Zulieferer kennen, sondern auch deutsche Politiker bekämen ein besseres Bild von amerikanischen Geschäften. Der Gag wäre überhaupt, wenn die Irakis selbst das Ganze im Internet veröffentlichten: Open Source mal anders. GOETZ KLUGE, Tokio, Japan
Während die bürgerliche Mainstream-Presse ihre Leser über deutsche Kannibalen informiert, legt ihr den Finger an den Brennpunkt des Weltgeschehens und nennt die deutschen und amerikanischen Rüstungsfirmen beim Namen, welche die irakischen Rüstungsprogramme für atomare, chemische und biologische Massenvernichtungsmittel aktiv unterstützten. Der Leser kann sich nun selbst die Frage beantworten, wozu Kriege da sind. Weil Amerikas und Deutschlands Väter mit Waffenhandel Geld verdienten, sollen ihre eigenen Söhne in den Krieg ziehen, um selbige gelieferten Waffen wieder zu zerstören. […]
SIEGMAR LORENZ, Straubing
Der Fernsehbericht am 18. 12. in der ARD über die Massenschlächtereien in Afghanistan unter den Augen der Amerikaner, das Kriegstreiben weltweit – und nun Ihre Liste über Waffenlieferanten. Wann werden unsere deutschen Intellektuellen endlich wach und beziehen Stellung! MARTIN KÜSTER, München
Die Berichte von Adreas Zumach vom 17. und 18. Dezember waren – wie schon so oft! – nach Form und Inhalt journalistische Spitzenleistungen. In der Sprache nüchtern, präzise, klar – im Gehalt brisant und von höchster politischer Bedeutung. Allein schon seine Berichterstattung ist das taz-Abo wert. Außerdem sind seine Recherchen und Veröffentlichungen sehr mutig. Ihm gebührt längst ein internationaler Journalistenpreis. Hoffentlich haben seine Veröffentlichungen zum Irak-Dossier diesmal eine rechtzeitige Wirkung – im Unterschied zu seiner Aufdeckung des Appendix B bezüglich des Kososvo-Krieges.
GERHARD BREIDENSTEIN, Murrhardt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen